Einzelarbeit oder Einzelbehandlung

Bei der Einzelarbeit liegt der Klient bekleidet auf der Liege. Eine Behandlung dauert 60 Minuten. Der Behandler hilft dem Klienten, den eigenen Atem zu empfinden: wo breitet er sich aus, wo gibt es Widerstände oder „Leblosigkeit”, die die Ausbreitung verhindern, wie ist der eigene Rhythmus, dominiert der Ein- oder der Ausatem? Da Atemarbeit Körper und Seele umschließt, wird dem Klienten bald die Bedeutung, die Inhalte seiner bisher unbewussten Atemmuster klar.

Gleichzeitig wächst Vertrauen in die tragenden Kräfte des zugelassenen Atems. Dieses wiedergewonnene „Urvertrauen”, welches echt ist, da es aus dem eigenen Atem bzw. Leibbewusstsein entspringt, lässt den Atem Neues wagen: leblose oder überspannte Regionen werden wieder ins Leben integriert. Der Klient erkennt auch in seinem Alltag klarer, was ihm gut tut und was nicht. Er wird somit wieder Herr seiner selbst. Alte, eingefahrene und oft energieverzehrende Alltagsmuster werden dank eines neu gewonnenen Selbst-Bewusstseins immer weniger gebraucht. Sie dürfen wegfallen.

Die Atemarbeit behandelt keine Symptome sondern stärkt den vorhandenen heilen Kern.

Ich als Atemtherapeut verstehe mich als respektvoller Begleiter in einem Prozess, dessen Maß und Tiefe vom Behandelten selbst bestimmt wird. Der Atem selbst wirkt therapeutisch durch seine tragende Kraft, die nonverbale Selbsterkenntnis eigener seelischer Inhalte sowie durch wachsendes Urvertrauen und fördert so den Mut, neue Türen im eigenen Leben zu öffnen und zu durchschreiten.